Samstag, 29. September 2018

Ein kleines Freudenfest

Plötzlich ist wieder Ruhe. Nach all dem Lärm und Geschrei und dem schmerzhaften Gelächter, das nicht von dieser Welt stammte, kehrt absolute Stille ein. Man hört nur unsere Schritte und unseren schnelleren Atem der Anstrengung. Schweigend kehren wir so zurück zu den anderen.

Das Schott wird hochgezogen und wir berichten unter Jubel was geschehen ist. Kaldrim lässt seine Stimme erschallen "Für Schatodor! Für den König! Für Aventurien!" und die Zwerge feiern und bejubeln ihn. Ein kleines Fest, in Anbetracht der Umstände, wird auf die Beine gestellt und man merkt, wie die Anwesenden das Bedürfnis haben ihr Überleben zu feiern. Eine Sorge weniger, nachdem das Unwesen besiegt wurde. Hier ist man vorerst in Sicherheit und Xenos wird schon alles richten... so kommt es einem zu Ohren.

Mir ist nicht wirklich nach Feiern zumute. Gefühlskalt beobachte ich die ausgelasse Stimmung. Was gibt es zu feiern, hier im Dunkel umgeben von Feinden dort oben im Freien. Versteh einer die Zwerge. Ragnar versucht mich aufzumuntern, dass es ein weiterer Schritt des Überlebens ist, das es zu feiern gilt und ich mir ruhig auch mal einen Moment der Entspannung gönnen soll.
So suche ich mir ein wenig Alkohol, lasse ihn warm durch meine Kehle rinnen und merke, wie die Müdigkeit in mir aufsteigt. Wann haben wir eigentlich zuletzt geschlafen? Ich weiß es nicht mehr. Hier unter der Erde verliert man jegliches Zeitgefühl. Xenos hat sich bereits zurückgezogen. Ich beobachte, wie sich Kaldrim mit der Vögtin zurückzieht und sie in höchster Kunst umgarnt mit allerlei Heldengeschichten.

Ich trinke mit einem Zug meinen Krug leer und lege mich in eine ruhigere Nische zum schlafen.