Dienstag, 7. Mai 2019

Reichsbehüter Brin

21. Ingerimm 1021 BF

Heute ist der Tag der Waffenschmiede. Sämtliche Verbündete sind westlich des Lagers angetreten, Von den Landwehren bishin zu den Geweihten. Alle haben sich um ein Areal versammelt, welches den Würdenträgern vorbestimmt ist. Heerführer, Hochgeweihte, Edelleute, Gelehrte und Gesandte, an keiner Seite weniger als Hundert - und inmitten aller ein mächtiger Findling. Zunächst tritt der Hochkönig der Zwerge hervor und vollzieht eine uralte Zeremonie zu Ehren Angroschs. Dann tritt Reichsbehüter Brin hinaus. In seiner Hand das Tuzakmesser Silpion, diamantbesetzt und enduriumschwarz, welches schon Kaiser Reto und Hal führten. Am Stein hebt Brin das Schwert.

Doch wie aus dem Nichts taucht plötzlich ein Magus neben ihm auf, mit scharlachrot leuchtendem  Schädel. Galotta! Und mit ein paar Worten und einer kurzen Zaubergeste reißt um Brin herum die Welt auf und vier Zantim erscheinen, die sofort Brin angreifen.

Wir springen ebenfalls hervor und greifen an. Doch wir kommen zu spät. Ich erkenne gerade noch, wie einer der Dämonen Brin das Herz herausgerissen hat und stürze mich auf den Zantim, der ihm das Tuzakmesser entrissen hat. Meine Gefährten kümmern sich um die anderen. An Galotta prallt jeglicher Angriff ab, ehe er einfach verschwindet. Wir können sowohl das Tuzakmesser, als auch Brins Krone retten, doch ein herausgerissenes Herz bedeutet nunmal den Tod. Schnell wird Brin abgeschirmt und in sein Zelt gebracht.

Das Lager ist völlig demoralisiert. Es wird diskutiert, ob wir ihn nur als verletzt verkünden um die Moral nicht zu schwächen, doch ich bin dagegen. Man sollte sein Heer nicht belügen, wo bleibt da die Glaubwürdigkeit, die Männer kämpfen für uns, für das Reich, für den ganzen Kontinent und nicht nur für einen Mann.
Auch Kaldrim stimmt mir zu und empfiehlt aus Brin einen Märtyrer zu machen. Das Heer muss angefacht werden für das Opfer von Brin zu kämpfen und zu sterben. Prinzessin Emer ist einverstanden.

Kaldrim reitet in die Mitte des Heerlagers und es herrscht Totenstille. Dann verkündet er laut den Tod von Reichsbehüter Brin und ein Raunen geht durch die Menge. Bestürzung und Verzweiflung sind zu vernehmen, doch dann spricht Kaldrim weiter. Er schafft es Brin als Märtyrer da stehen zu lassen und sein Opfer soll nicht ungesühnt bleiben. Brin darf nicht umsonst gestorben sein. Er erreicht die Menge und seine Rede entfacht einen Jubel über sämtliche Reihen hinweg, der in einem einstimmigen "Brin! Brin! Brin! " endet. Die Männer werden ihn rächen! Die Männer werden für ihn kämpfen und sterben!

Prinzessin Emer bleibt ebenfalls stark und führt die Waffenschmiede selbst durch. Sie ergreift das Tuzakmesser und spaltet den Felsfindling mit einem Hieb, was ebenfalls die Moral stärkt. Prinzessin Emer wird mit in den Krieg ziehen. Sie wird ihr Heer anführen, zu Ehren ihres Mannes. Eine Stärke strahlt von ihr aus, als wäre die Leuin selbst mit ihr. Das hätte ich dieser zarten Person garnicht zugetraut. Doch Kriege holen Stärken aus den Menschen hervor, die man kaum vermutet. In prachtvoller Rüstung und bewaffnet, wirkt die Prinzessin eher wie eine Kriegerin, als eine königliche Zierde.

Den Rest des Tages werden die Geweihten des Lagers die Waffen weihen.