Sonntag, 27. Januar 2019

Rakoriums Wahnsinn

30. Rondra 1021 BF

Wir werden zu Ayla gerufen. Als wir ihr Zelt betreten, läuft sie wütend auf und ab und beklagt die Arbeit mit Muntagonus. Er lässt niemanden zu sich, redet wirres Zeug und man kann ihm nicht Herr werden. Dennoch ist er ein großer und angesehener Magus, dem sie ungern drohen will, oder gar mit einem Götterbefehl kommen muss. Sie bittet uns mit ihm zu sprechen um an den Kelch zu gelangen.

Ich fordere Kaldrim auf, sich ihm anzunehmen. Schließlich nennt er sich selbst den Friedenshüter unter uns. Wenn ich sein Zelt betrete, mit meinem Aussehen, befürchte ich das Schlimmste. Er misstraut ohnehin schon allem und jedem. Wenn eine Echse sein Zelt betritt, wird er erst recht nicht hilfreich sein.

Außerdem verstehe ich nicht, warum man ihm nicht mit Gewalt kommen darf. Wenn einer nicht redet, dann halt auf andere Art und Weise. Wenn ich mich einschalten muss, dass rußt es vermutlich.

Kaldrim und Isonzo besorgen eine Flasche Wein, ehe sie sich auf dem Weg zu Rakoriums Zelt begeben. Eigentlich ist Alkohol im Heerlager verboten, aber diesmal soll es ja einen bestimmten Zweck erfüllen. Als sie die Zeltplane anheben, dringt rauchgeschwängerte Luft heraus und Isonzo hält Kaldrim die Zeltplane auf, ehe er hinter ihm eintritt. Ich bleibe vorm Zelt stehen und warte ab.

Rakorium Muntagonus ist voller Zweifel und Verfolgungswahn, faselt von Akrabal und den Skrechu, traut niemandem und selbst Kaldrims Überredungskunst läuft ins Leere. Kaldrim beginnt das Friedenslied zu singen und der alte Magus beruhigt sich langsam. Doch leider auch das Umfeld in der Nähe, und so setze ich mich befriedet auf eine Kiste vor dem Zelt und beobachte wie Geweihte um mich herum ebenfalls ihr eben noch umgegürtetes Schwert wieder ablegen und sich zurück in ihre Zelte begeben, wo sie doch eben noch in Begriff waren sich für den bevorstehenden Zweikampf zu rüsten. Isonzo sieht sich derweil im Zelt um und beginnt dann vorsichtig nach dem Kelch zu fragen. Es stellt sich heraus, dass Rakorium, aus lauter Verzweiflung er könnte einem Borbaradianer etwas verraten, sich seine Erinnerung daran magisch nehmen ließ, auf dem Konvent. Er spürt, dass es noch da ist, aber er kann sich einfach nicht daran erinnern, wo der Kelch ist.

In der Hoffnung seine Erinnerung ein wenig aufzufrischen, betrete ich das Zelt, doch die Idee geht nach hinten los und trotz des Friedensliedes wird Rakorium wieder umruhig und panisch und ich verlasse das Zelt wieder. Er hält mich nur für einen Diener der Skrechu von Akrabal, was uns nicht wirklich weiterbringt.

Nachdem er sich daraufhin schnell wieder beruhigt und deutlich wird, dass er wohl seit Tagen nicht mehr geschlafen hat, bettet Kaldrim ihn in sein Bett und er fällt friedlich in einen komatösen Tiefschlaf. Isonzo bleibt bei ihm, während ich mich zu unserem Zelt zurückziehe. Von Rakorium halte ich mich zukünftig fern.

Kaldrim berichtet Ayla, dass er sich sein Gedächtnis hat nehmen lassen und den Kelch nicht bei sich hat, was die erboste Geweihte dazu veranlasst vor lauter Zorn einen Becher durchs gesamte Zelt zu schmettern. Nach einigen Überlegungen, lässt sie nach Inquisitor Hiberian schicken, der mit zwei Sonnenlegionären auftaucht. Man weiht ihn ein und Kaldrim geleitet ihn zum Zelt des Magiers. Er wird geweckt und erneut stimmt Kaldrim das Friedenslied an. Diesmal hat man jedoch darauf geachtet, dass sich in einem gewissen Umkreis niemand aufhält. Das Fehlen einiger Kämpfer auf dem Kampfplatz ist bereits aufgefallen.

Isonzo stellt Rakorium und Hiberian gegenseitig vor, ehe der Inquisitor sich ihm nähert und seine Hände an seine Stirn legt. Rakorium versucht sich zwar kurzzeitig mental zu wehren, aber es gelingt ihm nicht. Nach einiger Zeit schafft es der Inquisitor tatsächlich und er lässt ab. Er weiß wo sich der Kelch befindet und kann uns hinführen. Am nächsten Morgen brechen wir auf, es ist wohl nur eine halbe Tagesreise von hier.