Samstag, 29. September 2018

Die Tunnel von Schatodor

Im Boden des Turms ist eine Falltür. Eine Treppe führt nach unten und Xenos geht voran.
Wir folgen ihm durch unzählige Gänge, engere und weitere, kürzere und längere, hohe und niedrige, es scheint ein abartiges Labyrinth von Tunneln zu sein und ich habe das Gefühl, dass Xenos absichtlich Umwege läuft um etwaige Verfolger in die Irre zu führen.

Am Ende eines großen, immer weiter werdenden Ganges gelangen wir an einen großen unterirdischen See. Ein kleines Boot liegt am Rande und ich sehe, wie Xenos nach Mut ringt. Wir hören Hundegebell hinter uns und vereinzelt Hörner. Sie suchen uns bereits. Uns bleibt keine Wahl. Isonzo kehrt kurz zurück und legt mit Hilfe einer Illusion eine falsche Fährte.

Wir steigen ins Boot und Ragnar steuert uns auf die andere Seite, während ich ihn beim Rudern unterstütze. Als wir auf der anderen Seite weitere, teilweise versteckte Gänge entlang eilen, kommen wir nach einigen Stunden an eine verschlossene Tür. Xenos schlägt mehrmals mit der Faust gegen die Tür, doch niemand öffnet. Isonzo versucht sie mit einem Dittrich zu öffnen, was ihm nicht auf Anhieb gelingen will, als er jedoch mehr zufällig mit seiner vergoldeten Hand an das Schloss fasst, öffnet sie sich wie von selbst.

Der Gang führt nach unten und plötzlich hören wir Stimmen und Schritte. Ich ziehe meinen Säbel, doch unnötig wie sich herausstellt. Eine gut gerüstete Zwergin kommt in Begleitung von vier weiteren zwergischen Kämpfern herangeeilt. Als Kaldrim sie sieht, kleidet er sich in Windeseile zu einem stattlich aussehendem Zwerg um und als sie uns erreichen, lässt Isonzo seine Titeltirade für ihn ab um ihn vorzustellen. Kaldrim verbeugt sich ehrfürchtig. Sie ist die Vögtin von Orlong und sie erkennt zwar Kaldrim nicht, aber dafür Xenos und sie scheint sich zu freuen ihn und uns zu sehen. Die Krieger schließen die Tür wieder und die Zwerge laufen voran den Gang in die Tiefe. Mir steigt süßlicher Rosenduft in die Nase, offensichtlich von Kaldrim und ich verdrehe die Augen. Während wir laufen, mustere ich die Vögtin. Sie ist gut gerüstet, trägt Kettenhemd und einen Felsspalter, der sie fast überragt.

Sie berichten uns, dass Schatodor gefallen ist und sich die Überlebenden in eine der tieferen Hallen zurückgezogen haben. Sie bringen uns zur Matriarchin. Von Kaldrim lässt sich ein Geräusch des Unmuts vernehmen. Scheinbar ist er nicht allzugut auf sie zu sprechen.

Wir gelangen in eine riesige Halle. Nur wenige Fackeln brennen und das matte Licht fällt auf hunderte, nein sicherlich über tausend Zwerge. Alte, Schwache, Kranke, alt und jung... viele Verletzte werden versorgt, Kinder schreien und weinen. Viele Krieger sind gefallen oder schwer verletzt.

Als wir vorbeilaufen, hört man leises Getuschel. Aber diesmal angenehmerweise nicht ein Wort über "die Gezeichneten", sondern Xenos und Kaldrim werden erkannt. Völlig unbeirrt folge ich der Vögtin weiter und das Getuschel und Geraune wird lauter, je mehr Zwerge sie sehen. Plötzlich eilen einige herbei und fallen Kaldrim in die Arme. Seine Familie! Stumm betrachte ich die Szenerie und warte ab. Ich schaue mich um und es ist mir schleierhaft, wie wir "das" hier abwenden sollen. Das Reich ist gefallen, hier gilt es nur noch die Überlebenden rauszuschaffen.

Eine majestätisch wirkende Zwergin in Begleitung eines jung erscheinenden Zwergs kommt auf uns zu. Sie stellt sich als Matriarchin Ingrascha vor und ihr Sohn schüttelt ungestüm mit leuchtenden Augen Xenos und Kaldrim die Hand. Es ist, als wäre ihm eine große Last genommen worden, da nun Xenos und wir hier sind. Man führt uns in einen Nebenraum und bekommen Essen angeboten. Irrsinnig viel, wenn man bedenkt, wie es den Leuten in der Halle geht, dennoch esse ich um selbst bei Kräften zu bleiben.

Wir berichten von unserer Reise und ehe wir uns versehen, geht Kaldrim plötzlich vor dem jungen König auf die Knie und bietet ihm sein Schwert und Leben. Mir bleibt fast der Bissen im Halse stecken. Ist er des Wahnsinns? Er ist für etwas anderes bestimmt! Dennoch schweige ich, wir werden sehen, was die Zeit bringt. wir müssen schließlich erst einmal hier raus.

Xenos berichtet von einem Plan, den er verfolgt, so viele wie möglich retten zu können. Mittels eines Zaubers, der uns außerhalb der schwarzen Lande in Sicherheit bringen soll. Plötzlich bebt ein wenig der Boden. Irgendetwas stimmt hier nicht...