Sonntag, 31. März 2019

Geisterhafte Antworten

6. Peraine 1021 BF

Erst spät abends kamen wir gestern wieder in der Feste an und zogen uns direkt zum Schlafen zurück.
Krallawatsch begibt sich am Morgen direkt ohne uns zum Thing, aber er will versuchen ein gutes Wort für uns einzulegen.

Am späten Vormittag hören wir von unserem Plateau aus erneut Tumult und gehen dem Lärm nach. Ein etwas kleinerer, schwarzhaariger Trollschamane hat einige seines Stammes um sich geschart und lästert gegen die Menschen. Es ist Knopphold, der Sohn des Drollgomp, vom Stamm der Tonkerompf, der da gegen uns wettert und nicht lange Zeit danach wird er ziemlich einstimmig von den Anwesenden zum neuen Stammesführer ernannt. Ein weiterer Stamm gegen uns!

Am späten Mittag kehrt Krallawatsch zurück und teilt uns mit, dass er alles in seiner Macht stehende getan hat, aber es sieht nicht wirklich gut aus für uns. Im Moment steht es wohl 4 gegen 4, doch Knopphold wäre die neunte Stimme, wenn sie ihn fragen und die steht definitiv gegen uns.

Krallawatsch bittet uns ihn zu begleiten und wir verlassen die Feste gemeinsam mit Baron Strutz und Krallulatsch und folgen ihm erneut ins Gebirge. Er begibt sich hinauf in Richtung Begräbnishügel und man hat das Gefühl, als würde man ständig von den Geistern der Trolle beobachtet. Der Berg ist sehr weitläufig von Gräbern übersät und wir gelangen an eine Stelle, wo ein Wasserfall den Berg hinabstürzt und klettern hinunter an die Stelle, wo das Wasser auf den Fels schlägt. Auf einer glatten Felsfläche unweit des Wassers zeichnet Krallawatsch mit Kalkstein so etwas wie einen Beschwörungskreis und setzt sich hinein. Wer helfen will, soll sich ebenfalls hinein setzen und wir alle nehmen Platz. Krallulatsch und Baron Strutz bewachen die ganze Szenerie.

Der alte Trollschamane holt ein riesiges Messer und eine kleine Schüssel hervor und schneidet sich in die Hand. Er lässt einige Tropfen Blut in die Schüssel tropfen und reicht die Schüssel an mich weiter. Verdutzt starre ich ihn an und auffordernd blickt er mich an. Offensichtlich müssen wir alle Blut opfern, wenn wir helfen wollen und ich hole mein eigenes Messer und schneide mir ebenfalls in die Hand, ehe ich die Schüssel weiterreiche nachdem auch mein Blut darin vermischt ist. Als die Schale zu Krallawatsch zurückkommt, vermischt er noch einige Kräuter darin und beginnt mit murmelnden für uns unverständlichen Worten sich das Blut im Gesicht zu vermalen. Scheinbar in irgendwelchen bestimmten Symbolen, die niemand von uns kennt. Seine Stimme wandelt sich in einen kehligen Singsang und alles um uns herum scheint sich zu verändern. Ein kühler Wind zieht auf und trotz des guten Wetters prasselt auf einmal ein kurzer Schauer über uns hinweg... der Wasserfall rückt unwirklich leise in den Hintergrund und seine Gischt erscheint uns in zeitlupenhaften einzelnen Tropfen... man hat das Gefühl, als stünden hunderte von Trollen um uns herum in den Felsen... unsere bereits geronnenen Schnittwunden reißen wieder auf und bluten schmerzhaft erneut... nach gut einer Stunde erscheint plötzlich ein hünenhafter uralter Troll vor uns und schlüpft wie selbstverständlich in die Gestalt Krallawatschs hinein. Ein Ruck durchfährt ihn und er schaut uns an und fragt, warum wir ihn gerufen haben. Wir befragen ihn nach dem verloren gegangenen Splitter und er berichtet uns, dass der Zwerg Krallak, aus der Linie der Kurobans, in Aradolosch den Splitter einst gestohlen habe und seitdem der Zwist zwischen den Trollen und den Zwergen herrscht. Der Stamm der Tragatsch, der Blindgeborenen, habe ihn damals verflucht auf ewig in den Hallen dort zu wandeln. Dieser Trollstamm ist des magischen sehr mächtig. Dann verschwindet der Geist wieder aus Krallawatsch und wir kehren mit dem völlig erschöpften Trollschamanen zurück.

Auf die Frage, ob es möglich sei uns auf Trollpfaden zurück nach Aradolosch zu bringen, wird uns die Hilfe von Krallulatsch zugesagt. Die anderen können aufgrund des Things nicht fort. Somit werden wir erneut dem alten Königreich einen Besuch abstatten müssen.