Sonntag, 31. März 2019

Ein Wiedersehen in Aradolosch

8. Peraine 1021 BF

Irgendwann erreichen wir den Wohnkomplex. Inmitten des Raumes ist der Brunnen zu sehen und an den Wänden gehen die verschiedenen Wohnhöhlen ab. Kaldrim begibt sich schnurstarcks zum Brunnen und schreit in den hallenden Steinschacht hinein, dass wir zurückgekommen sind und ihn erlösen können, so er es denn möchte. Doch nichts rührt sich.

Wir beschließen hier zu warten und setzen uns alle gemeinsam mit dem Rücken an die Wand an eine Seite des Raumes und entscheiden uns gegen eine Trennung. Irgendwann dringt plötzlich schwarzer Neben aus dem Brunnen und manifestiert sich als Krallak vor uns. Ich ziehe meinen Khunchomer, lasse aber Kaldrim den diplomatischen Vortritt. Doch anstatt auf seine Worte zu hören, grinst er uns nur hämisch an und meint schlichtweg, dass er Hunger habe, woraufhin ich nur mit einem "ich auch" antworte und auf Kaldrims ok warte, um ihm den Garaus zu machen. Irgendwann sieht Kaldrim ein, dass er so nicht weiterkommt und ich kann mich auf ihn stürzen. Gemeinsam setzen wir dem Zwerg übel zu, trotz seiner Verwandlung zur riesigen Fledermaus. Isonzo erinnerte sich an seine Schwäche sein Spiegelbild zu sehen und spricht einen Zauber auf uns, so dass wir spiegeln. Tatsächlich fürchtet er sich davor uns anzuschauen und bekommt immer mehr harte Hiebe ab. Schwer verwundet verwandelt er sich plötzlich zurück in Nebel und verschwindet durch einen Felsspalt, durch den wir ihm nicht folgen können.

Fluchend schnappe ich mir eine Fackel und werfe sie in den Brunnen um zu sehen, wie tief dieser ist.
Der Brunnen misst gerade mal ca sieben Schritt und endet im Wasser, doch kurz darüber habe ich eine weitere Öffnung erkannt und kurzerhand befestige ich am Brunnengiebel ein Seil und klettere hinunter. Tatsächlich führt ein schmaler Gang seitlich davon ab und ich rufe meine Gefährten. Nach und nach lassen sich alle hinunter, selbst Saaris Wolf wird heruntergelassen und wir krabbeln mühsam den Gang entlang. Er ist natürlichen Ursprung und führt steil bergab. Gut zwei Stunden rutschen wir auf Knien den Fels antlang und es ist stickig, feucht und modrig.

Irgendwann weitet sich der Gang endlich und wir gelangen in einen riesigen stockfinsteren Felsendom. Gut 30 Schritt über uns erahnen wir die Brücke, die wir damals überquert haben. Hier unten plätschert ein unterirdrischer Flußlauf entlang, gut zwei Schritt breit, blubbernd und brackig begleitet er den Pfad hier unten. Saari entdeckt die Fußspuren des Zwerges und wir folgen ihnen bis zu einer Felswand. Der Fluß verschwindet darunter, doch wir entdecken einen schmalen Felsspalt, durch den auch wir uns zwängen können.

Wir stehen in einem Raum, in dessen Mitte ein Fels steht auf dem eine kleine Kiste liegt. Isonzo schleicht darauf zu, doch noch bevor er den Felsen erreicht, manifestiert sich erneut der Zwerg aus der Dunkelheit. Er ist übelst zugerichtet und schwer verwundet. Fast flehend bittet er uns, ihm den Splitter zu lassen, es sei alles was ihm noch bliebe. Kaldrim lässt ihm die Wahl. Entweder müssen wir ihn hier und jetzt töten oder er vertraut uns, bereut seine Tat und wir legen ein gutes Wort für ihn ein und werden die Trolle bitten seine Seele zu erlösen. So oder so, wird der Splitter mit uns gehen.
Er lässt uns völlig am Boden zerstört ziehen und wir klettern zurück wieder den Brunnen hinauf. Nicht, ohne zuvor auf Saaris Rat hin, den Inhalt der Kiste überprüft zu haben. Nicht dass alle Mühe umsonst war.