Sonntag, 13. Dezember 2015

Erneuter Kriegsrat

19. Rahja 1019 BF

Wir reiten jetzt nun schon seit drei Tagen. Wir machen nur kurze Pausen um auch die Pferde ein wenig erholen zu lassen. Des Nachts kommt das Heulen und Jaulen immer näher, doch bleiben wir unbehelligt und am Tag sind sie verschwunden.

Kurz vor Kurkum sehen wir in weiter Höhe eine geflügelte Gestalt, doch ist es zu weit weg um wirklich erkennen zu können was es ist. Doch ihr Kreischen geht einem durch Mark und Bein. Vermutlich ein Karakil.

Wir stürmen in die Burg und ich eile mit lauten Stiefelschritten zur Königin. Ehrfurchtsvoll, aber diesmal bestimmt und kaltherzig, falle ich vor ihr auf ein Knie. "Majestät! Kurkum ist dem Untergang geweiht!"
Als sie daraufhin antwortet, ob es denn so schlimm sei, antworten wir fast im Chor "Schlimmer!"

Ein Kriegsrat wird erneut einberufen und die Diskussionen gehen ins endlose. Yppolita ist nicht bereit Kurkum aufzugeben. Kaldrim erinnert sie an ihre Tochter, dass die Amazonen nicht aussterben, solange sie noch lebt. Doch ich falle mit Yppolitas Worten dazwischen, da sie in den Augen der Amazonen, dieses Anrecht verloren hat "Sie ist keine Amazone mehr" und Kaldrim zischt mir wütend zu, dass ich ihm nicht in den Rücken fallen solle, ich Miststück. Das ist zuviel! Mit wenigen Schritten bin ich bei dem Zwerg und ehe ich mich selbst versehe, verpasse ich Kaldrim eine schallende Ohrfeige. Bedrohlich starre ich ihn aus meinen kalten Echsenaugen an "Niemand nennt mich Miststück, merkt euch das!" - Die Diskussion nimmt weiter ihren Lauf und es ist keine Einigung in Sicht.

Wenn wir ihnen entgegen reiten, werden wir sterben. Wenn wir uns hier nur verschanzen, machen sie Kurkum dem Erdboden gleich. Es gibt keine Enge, die leicht verteidigt werden kann in diesem Tal. Flucht ist keine Option. Rondrianisch ehrenhaft wird hier gar nichts bei solch einem unfairen Kampf.
Aber eines ist sicher: Wir sind ebenfalls ca. 100 Amazonen, gestandene Kriegerinnen, kein dahergelaufenes Söldnerpack. Wir haben Pferde, wir haben Waffen, wir sind die Gezeichneten.

Ich für meinen Teil werde ganz sicher nicht vor einer Schlacht fliehen! Ich spüre wie ein kampfbejahendes Gefühl durch mich hindurch fließt. Es ist als würde ich mich innerlich auf diesen Kampf freuen.

Ardo zieht sich im Tempel zurück um zu meditieren, während den ganzen Tag weiter diskutiert wird wie wir nun vorgehen wollen.

Spät am Abend fällt die Entscheidung : Wir werden die Burg verteidigen !