10. Rondra 1019 BF
Wir haben es bis zum Lager geschafft. Man ist zwar nicht sehr erfreut, doch gewährt man uns erneut Gastfreundschaft und nachdem Kaldrim am Abend wieder sein beruhigendes Liedchen trällert, stimmt der Dorfälteste sogar zu uns am nächsten Morgen einen Führer mitzuschicken, der uns an der Garnison vorbeischleusen kann.
Während Kaldrim singt, schaue ich ins Feuer und vieles geht mir durch den Kopf. So sehr wie ich immer wieder mit diesem kleinen Giftzwerg aneinander gerate, für dieses Lied könnte ich so einiges tun. All mein Hass auf Darjinn, meine Wut über mein Versagen im Kampf, meinen Ärger über Kaldrim, meine Hilflosigkeit was nun mit dem Szepter geschieht, sind dahin. Ich fühle mich gut, friedlich entspannt und ausgeglichen und genieße dieses Lied immer mehr und weiß es zu schätzen. Vielleicht sollte ich ihm das eines Tages sagen.
Doch kaum ist das Lied vorüber und die Dinge geregelt, entbrennen neue Diskussionen darüber, was nun geschehen wird. Kaldrim und Ragnar streiten sich ums das Szepter, wo sie doch genau wissen, dass es zurückgebracht gehört. Selbst Isonzo mischt sich ein, sobald er das goldene Szepter sieht, leuchten seine Augen so gierig. Kaldrim hetzt sogar noch Isonzo gegen mich auf, doch mittlerweile ignoriere ich das Geschwätz. Zwerge sind stur und ich bin es Leid mich zu verteidigen.
