Freitag, 24. Juli 2015

Tsa-Geheimnisse

21. Firun 1019 BF

Einige Tage darauf, stehe ich wieder an meinem Fenster und blicke über die Stadt, als ich Kaldrim erneut mit dieser Tsa-Geweihten erblicke. Sie gehen Richtung Akademie und sie redet auf ihn ein, dann lacht sie herzlich auf, doch als Kaldrim auf unsere Fenster zeigt, verstummt sie plötzlich. Leise reden sie weiter, dann gibt sie Kaldrim ein Schriftstück und ein Beutelchen, verabschiedet sich mit einer Umarmung und geht. Was hat das nun wieder zu bedeuten?

Am Abend will ich Kaldrim direkt danach fragen und gehe zu seiner Kammer. Ich klopfe kurz und trete ein, doch er ist nicht da. Durch das Öffnen der Tür, weht ein Windzug herein und ein paar Blätter wehen vom Tisch. Ich hebe sie auf und werfe derweil einen kurzen Blick drauf. Einige sind wohl Versuche Graf Waldemar zu erklären, warum er seine Baronie aufgeben muss. Doch auch ein anderes Schriftstück fällt mir ins Auge. Die Zeilen verwirren mich...

"Du hast Leib und Leben erhalten, um dich dieses Geschenk würdig zu erweisen. Verschwende es nicht leichtfertig, füge dich in dein Los, und tue Gutes an dem Platz, an den du gestellt. Eine Erhöhung wird dir im neuen Leben zuteil, so du dich dem Frieden verschrieben und dein Leben im Dienst der Götter genutzt hast.

Aufbegehren bringt nur Verdruss und Missgunst, Neuerungen entstehen in DEINEN Händen und mit deiner Kraft und Güte überall dort, wo du bist und den Dienst der Götter tust. Ein wahrhaft Dienender der Götter weiß ihre Umsicht und ihr Wohlwollen in jeder Stufe zu schätzen, denn mannigfaltig sind sie und mannigfaltig ist auch das Sein. Ohne die Vielfalt wäre kein Leben. Ohne die Unterschiede reine Monotonie.

Freiheit bedeutet auch anzuerkennen, wer und was man ist. Erst wenn man dies vermag, ist man wahrhaft frei, denn das Gefängnis sind nicht die Mauern, die um dich herum bestehen, sondern jene, die dein Geist dir selbst vorgaukelt. Finde das was dich ausmacht, und gehe auf in dem, was die Götter dir geschenkt, denn jeder besitzt eine besondere Gabe, die in zu etwas Besonderem macht in all seiner Einzigartigkeit"

Tsara dyll Arkis


Darunter ist ein seltsames Symbol, wie ich es noch nie gesehen habe. Ein gleichmäßiger Kreis aus 8 Pfeilen. Ich sehe nach ob das Beutelchen, das sie ihm gab ebenfalls hier liegt, aber ich sehe es nicht. Ich lege die Dokumente zurück auf den Tisch und verlasse sein Zimmer wieder. Was hat das alles zu bedeuten? Es wird wirklich Zeit uns endlich mal auszutauschen. Wenn in der Gemeinschaft jeder nur das tut, was er denkt, werden wir ewig uneins sein...

Dennoch gehen mir diese Worte noch ewig nach... die Worte über Freiheit, wenn man anerkennt wer und was man ist.... ist es eine Gabe die Macht eines Leviathanim zu besitzen? Meist kommt es mir eher wie ein fürchterlicher Fluch vor... würde es mir leichter fallen und ich mich freier fühlen, wenn ich mein Zeichen als eine Gabe betrachte? ... und was hat Kaldrim mit diesen Worten und der TSA-Kirche zu tun? .... Über die Worte des Briefes sinnierend, fallen mir irgendwann die Augen zu...