Sonntag, 3. Juni 2018

Immer langsamer

29. Ingerimm 1020 BF

Wir haben Krallawatsch mittlerweile abgehängt, da der Troll noch langsamer ist, als wir es wegen mir ohnehin schon sind. Die letzte Nacht habe ich nur dank Isonzo und Ragnar nicht in einer Kältestarre verbracht, das sie sich an beiden Seiten neben mich legten um mich zu wärmen.

Hier oben herrscht eine Eiseskälte. Die Sommersonne wärmt nicht mehr, stattdessen geht ein eisiger Wind und Nebel und Wolken halten die Sonne ab, zu mir durchzudringen. Der Weg geht nur noch steil bergauf und jeder Schritt schmerzt und meine Glieder sind wie steifgefroren. Meter für Meter quäle ich mich voran ohne zu murren, doch meine Gefährten sehen mir an, wie schwer es mir fällt.

Plötzlich stehen wir am Rande eines flachen Tals vor uns, mit der Aussicht auf einen wunderschönen, tiefblauen Bergsee. Die Gipfel der Berge ringsherum sind mit Schnee bedeckt und glitzern in der Sonne, während der Nebel hinter uns hängt. Wir steigen das Tal hinab, und sehen vor uns bereits eine riesige Treppe, die auf ein Hochplateau führt. Als wir der Treppe näher kommen, werden wir uns ihrer wahren Größe erst wirklich bewusst. Die Stufen sind keineswegs von Menschenhand erschaffen. Graugrüner Marmor, unnatürlich perfekt ohne Risse oder Fugen, erstreckt sich gut eine Meile in mannshohen Stufen vor uns den Berg hinauf.

Völlig kraftlos beginnen wir jede dieser einzelnen 6000 Stufen hinaufzuklettern, und nächtigen sogar auf den Stufen, während ich erneut fast in eine Kältestarre dabei falle.