Sonntag, 3. Juni 2018

Ankunft in Drakonia

30. Ingerimm 1020 BF

Endlich haben wir es geschafft. Der restliche Nebel lichtet sich und wir befinden uns auf einem Hochplateau. Wir stehen auf der Krone der Schöpfung. Die Aussicht beträgt sicherlich gut hundert Meilen. Die sechs Elemente umringen das Plateau, jeder auf seine Weise. Der Himmel zeigt sich in prachtvollem hesindigoblau und die Sonne bestrahlt eine riesige Wiese voller Edelweiß.

Von Weitem erkennen wir das Monument Drakonia. Es hat sicherlich eine Meile Durchmesser und ist gut hundert Schritt hoch. Das sechseckige Gebäude wird von riesigen Drachenstatuen bewacht und wir erkennen ein gewaltiges, riesiges Tor.

Wir durchschreiten den Teppich von Edelweiß und nähern uns der Festung. Das Tor zeigt einen gigantischen Allvogel und ist von Unmengen elementarer Edelsteinen besetzt. Als wir näher kommen erscheinen plötzlich sechs elementare Dschinne, die nach unserem Begehr fragen und Ragnar tritt hervor:  "Kündigt euren Herren die Ankunft der Gezeichneten an. Wir suchen nach Antworten"

Die Dschinne verschwinden und kurze Zeit später öffnet sich das gewaltige Tor.
Wir stehen in einer riesigen Halle von gut hundert Schritt und eine Magierin kommt auf uns zu.
"Willkommen im Konzil der Elemente!"

Ragnar stellt uns alle der Magistra vor, ehe diese sich selbst als Rowena von Shamaham vorstellt.
Wir bekommen Zimmer gestellt und man geleitet uns durch die Korridore. Trotz der kalt wirkenden Mauern ist es warm und als ich beiläufig die Wald berühre sind diese warm. Alles hier hat überdimensionale Ausmaße. Man erzählt uns, dass diese Feste seit sicherlich 500 Jahren bewohnt ist und noch immer nicht vollständig entdeckt wurde. Vermutlich haben Riesen und Trolle, mit Hilfe von Drachen dieses Monument erbaut, doch wirklich wissen tut es niemand.
Es ist ein elementares Heiligtum, inn dem Magier und Druiden im Einklang leben. Zu jedem Element gibt es Druiden. Ich gewöhne mich langsam an den kräftigen Gestank der Magie, die diesen Mauern innewohnt und wir gelangen in einen Wohnkomplex, der deutlich wohnbarer für Menschen gemacht wurde. Es wurden niedrigere Decken eingezogen und es wirkt "normal". In einem Becken gibt es frisches Wasser, welches sich sofort frisch auffüllt, wenn es aufgebraucht ist. Alles scheint von Elementaren durchdacht zu sein. Ich fühle mich ständig beobachtet. Trotzdem versuche ich ein wenig zu entspannen und ruhe mich ein wenig aus. Die Strapazen hier hinauf waren mehr als anstrengend für mich durch die vermaledeite Kälte.

Gegen Abend lädt uns "der Sprecher", Pyriander di' Archiarchos zum gemeinsamen Abendessen ein.
Als wir in den Speisesaal kommen, begrüßt er uns. Ein Almadaner mit feuerroter Haarmähne, die gut zu seinem Namen passt. Ebenso lernen wir Großmeister Reto Sandström kennen, der Troll Krallawatsch ist ebenso bereits anwesend und ein albernischer Hüne, eher ein gealteter Veteran, der uns als Raidri Conchobair vorgestellt wird. DAS ist also der Schwertmeister! Auch wir stellen uns vor und beginnen zu speisen. Während des Verlaufs berichten wir von den bisherigen Geschehnissen. Als wir auf Rohal zu sprechen kommen, kommt Kaldrim ohne Umschweife auf unseren eigentlichen Grund unserer Anwesenheit. Als er die Kappe zeigt, beginnen erneut einige Magier bereits von Weitem die Kappe zu analysieren, doch Kaldrim unterbricht sie und fragt nach dem Kind.

Es befindet sich tatsächlich hier und es ist noch wach. Wir dürfen noch zu ihm und unterbrechen unser Essen. Wir gelangen in einen überdachten Innenhof mit einem großen Garten. Alles ist durch undefinierbare Lichtquellen erleuchtet und es liegt ein süßlicher Pflanzengeruch in der Luft. Alles ist stark zugewachsen, doch inmitten des Hofes ist ein kleiner Hügel mit einer Lichtung. Auf einer grünen Wiese sitzen Mutter und Kind unter einem Baum. Der Junge ist sehr androgyn und zart und mit einer hellen, klaren Stimme begrüßt er uns neugierig. Seine grünen Augen schauen uns an und wenn man seinen Blick erwidert, starrt man in endlose Abgründe der Zeit...

Kaldrim holt die Kappe hervor und geht auf ihn zu. Seine Mutter, die Rahjageweihte fragt nach unserem Begehr und Ragnar erklärt ihr, das wir nicht ihretwegen hier sind, sondern ihres Sohnes wegen. Kaldrim geht langsam auf den Jungen zu, kniet nieder und übergibt ihm die Kappe. Der Junge nimmt sie neugierig und dreht sie in der Hand. Auf Kaldrims Aufforderung sie aufzusetzen, antwortet der Junge, dass er sie erst später zur angemessen Zeit aufsetzen wird.

Ragnar spricht mit der Mutter, dass er wie ein Kind sei und doch wieder nicht und sie bestätigt dies.
Kaldrim fragt, ob er weiß wer sein Vater ist, worauf der Junge deutlich erklärt, dass er weiß, dass die Zeit sein Vater ist und es kommt zu einer Diskussion über die Zeit und den wahren Namen, ehe wir uns wieder zurückziehen.

Während Ragnar sich noch mit Xenos unterhält, esse ich meine Abendessen auf und gehe zu Bett. Diese Zeitgeschichte ist mir irgendwie nicht geheuer. Ständig haben wir es mit der Zeit zu tun... Die alte Pyramide in der Wüste, Dragenfeld, das alles in Grangor, und nun noch das mit Rohal und Borbarad... von unseren Zeichen ganz abgesehen. Wer soll da noch klare Gedanken fassen!?

Kaldrim begibt sich noch zum Gesinde, während Ragnar sich über das Ereignis des Lichtvogels aufklären lässt. Anscheinend kommt der Lichtvogel hier ins Gebirge, stürzt sich in einen Vulkan, hinterlässt dort ein Ei, aus dem ein neuer Lichtvogel schlüpft, der eine Prophezeiung spricht, wie ein Orakel. Alle 500 Jahre kommt es zu einer Weltzeitwende und Ragnar wird immer misstrauischer, da er befürchtet, dass auch Borbarad zugegen sein wird.