Samstag, 29. August 2015

Akademie "Schule der Austreibung"

19. Ingerimm 1019 BF

Kaum, dass die Sonne aufgeht, läutet es zur Morgenandacht und wieder ruht mein Blick auf Kor.
Nach dem Frühstück wollen wir uns erneut in die Stadt begeben, doch im Hof werden wir bereits von zwei jungen Novizen der hiesigen Akademie erwartet. Sie stellen sich als Salpikon und Jandria vor und bitten uns im Auftrag ihrer Spektabilität an die Schule der Austreibung zu kommen. Olorand von Gareth Rothenfels wünscht uns zu sprechen. Widerwillig nehmen wir die Aufforderung an und holen unsere Pferde. Ardo packt Jandria vor sich aufs Pferd, während ich Salpikon, einen hageren, blassen Jungspund aufs Pferd hinter mich ziehe.

Die Akademie ist ein fünfeckiger Bau, der über eine steinerne Brücke auf einer Klippe zu erreichen ist. Der Baustil scheint aus dem lieblichen Feld zu stammen und passt irgendwie so gar nicht zum Rest der Stadt. Man führt uns in einen herrlichen Wintergarten, in dem uns ein älterer Mann mit weißen wallendem Haar erwartet. Er stellt sich als Spekatbilität Olorand von Gareth Rothenfels vor und seine Begleiterin Magistra Selara Moriani, die neben ihm sitzt. Die beiden kommen mir bekannt vor und ich erinnere mich, sie auf dem Praioskonvent in Anderath schon gesehen zu haben.
Als er mit üblichen Floskeln seine Rede beginnt, kürzen wir das ganze ab und wollen zum Punkt kommen. Das Vertrauen irgendwelchen Akademien gegenüber ist wahrlich gesunken.

Er berichtet uns, dass der Akademie wichtige Dinge entwendet wurden. Zum einen ein Buch zur Be- und Entschwörung von Geistern, das Rondrianische Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung - ein Geschenk von ehemaligen Schwert der Schwerter, ebenso Das Große Buch der Abschwörung, die Kaiser Menzel Edition der Nichtwelt - ein Geschenk des Kaiserhauses, in dem es um Visionen, Geister und sonstige Phänomene geht, sowie die alchemistischen Gerätschaften und das Beherrschungsgewand von Galotta persönlich. Olorand ist sichtlich entsetzt darüber, denn wie es scheint, versucht jemand gezielt Dinge für Galotta wieder zu beschaffen und wir wissen auch wer, schließlich hat Azaril Schattenkraut auch die anderen Dinge besorgt.
Olorand nach, kam jedoch dafür nur eine Person in Frage, Losiane von Schaspitz, eine Magistra, die seit 12 Götterläufen hier ist, hier ausgebildet wurde und eine untadelige Vergangenheit hat. Nur sie hatte Zugang zu diesen verschlossenen, magisch gesicherten Dingen und ist seit zwei Tagen verschwunden. Sie gehört einer bekannten Reederei-Familie Perricums an. Wir durchsuchen ihre Kammer, doch können wir nichts Auffälliges finden. Sie habe sich schon immer mit Geistererscheinungen und ähnlichem beschäftigt und studierte die Geistererscheinungen in Shamaham in Tobrien (Avent. Bote) die letzte Zeit. Auf meine Frage hin, erinnert sich Olorand auch an eine schwarzhaarige Elfe, die vor kurzem hier war und eine weißhaarige Magierin, die jedoch schon in der Eingangshalle des Hauses verwiesen wurde, da sie aus Brabak kam. Dies sei schließlich ein ehrenvolles Haus der weißen Gilde, wo solche Leute nicht geduldet werden.
Wir danken ihm für die Informationen, jedoch können wir nicht versprechen, uns der Sache anzunehmen, da wir auf Ayla warten, jedoch sind wir uns einig, dass wie immer, die ganzen Dinge einen Zusammenhang haben.

Nachdem wir die Schule verlassen, machen wir uns auf den Weg zum Hafen um den Bruder der Verdächtigen zu befragen. Wir steuern auf ein wohlhabendes Haus der Reederei von Schaspitz zu und läuten an einer Glocke. Ein Page öffnet uns die Tür und wir verlangen den Hausherrn Leomar von Schaspitz zu sprechen. Als er nachfragt, wer wir sind, sage ich ihm er solle "Die Gezeichneten" melden und kurze Zeit darauf erhalten wir Einlass und werden in einen Salon geführt. Wir befragen Leomar, doch er hat seine Schwester seit einigen Tagen nicht gesehen. Als ich ihn darauf hinweise, dass sie möglicherweise in Lebensgefahr schwebt, da man sie möglicherweise magisch überzeugt hat, regt sich ein klein wenig etwas in seiner Gefühlswelt. Doch ehe ich darauf eingehen kann, packt Hurdo plötzlich den Pagen am Kragen und zerrt ihn in den Flur. Leomar ist außer sich vor Wut und ruft nach den Wachen und setzt uns vor die Tür. Hurdo wollte wohl den Pagen nur befragen, doch seine nicht gerade zaghafte Art und Weise hat uns das Gegenteil beschert. So ziehen wir uns in ein kleines Fischlokal zurück, essen zu Mittag und beobachten von dort aus das Haus. Kaldrim versucht ein wenig über einen Kellner herauszufinden, doch vergeblich. Ardo geht auch noch zur Hafenmeisterei um in Erfahrung zu bringen, ob ein Schiff der von Schaspitz' vor kurzem ausgelaufen ist, doch ebenso nichts Auffälliges.
Während Hurdo das Haus weiterhin im Auge behält, verteilen wir uns ein wenig. Kaldrim besucht den Boron-Tempel und sucht ob vor kurzem jemand verstarb auf dessen Beschreibung Losiane passen würde. Den Göttern sei Dank nicht. Ardo und ich suchen die Stadtwache auf, ob es Neues zu den Mordfällen gibt und teilen auch ihnen mit, dass Losiane von Schaspitz vermisst wird.
Als wir zum Fischlokal zurückkehren, berichtet uns Hurdo, dass ein sehr gehetzt wirkender Mann mit einer kleinen Ledertasche die Reederei betreten hat, sehr wohlhabend gekleidet. Er ist schon über eine Stunde dort drin und kurz darauf öffnet sich die Tür und der Mann verlässt, sichtlich entspannter das Haus und Kadrim folgt ihm unauffällig. Nicht lange danach kehrt er zurück und meint schelmisch zu mir, mir sei sicherlich ein wenig schlecht. Es stellt sich heraus, dass der Mann ein Medicus ist und Kaldrim führt mich und Ardo zu ihm, während Hurdo das Haus des Reeders nicht aus den Augen lässt.

Wir betreten das Haus des Medicus Johanson und gelangen in einen Vorraum, in dem uns eine nette Dame empfängt. Kaldrim lässt seinen Charme wieder spielen, doch als sie mich erblickt erschrickt sie deutlich und holt sofort ihren Meister. Auch dieser ist sichtlich schockiert über meine Augen und führt mich in ein Zimmer. Ich bitte Kaldrim draußen zu warten und mit ruhiger Stimme erkläre ich ihm mein Anliegen. Selbstverständlich will er sein Arztgeheimnis nicht brechen, doch als ich ihm deutlich mache, wie schwer Losiane wohl in Lebensgefahr schwebt, berichtet er mir, dass sie im Hause ihren Bruders weilt, sie sei am Leben, doch ginge es ihr nicht gut. Mit der Auskunft zufrieden kehre ich zu den anderen zurück und wir beschließen, die Akademie zu informieren, ehe wir zum Reeder zurück kehren. Seine Spektabilität begleitet uns persönlich und auch Magistra Selara folgt uns. Auch Hurdo lässt sich das nicht nehmen und zu sechst besuchen wir Leomar erneut. Diesmal hat er keine Wahl als zuzugeben, dass seine Schwester letzte Nacht völlig verstört zu ihm gekommen wäre. Der Medicus hat ihm Medizin zur Beruhigung gegeben, doch sie redet nur wirr und findet keinen Schlaf. Er bringt uns zu ihr und das zarte Geschöpf windet sich schweißgebadet mit geschlossenen Augen in schrecklicher Pein. Olorand spricht einen Zauber und kurz darauf erbleicht er und schickt er alle raus bis auf uns und Selara. Losiane ist von einem Dämon besessen, von Morcan, einem niederen Dämon aus der Domäne Thargunitoths. Er kann seinem Wirt mit Alpträumen in den Wahnsinn treiben und Visionen vorgaukeln. Olorand beginnt mit Selara einen Bannkreis zu zeichnen und sie beginnen mit der Austreibung, Losiane schreit auf, tobt und windet sich, doch plötzlich wird sie ruhig, richtet sich auf und ihre Augen sind völlig schwarz. Mit dunkler Stimme beginnt sie zu sprechen "Wo ist das Auge von Zhamorra?" Dann fällt ihr Blick auf mich und starrt mich an "Ihr seid interessant! Euch zu dienen wäre weit zerstörerischer, als der einzig wahren Herrin und Mutter!" Ich antworte nicht. Doch bin ich entsetzt über die Macht meines Zeichens. Mächtiger als ein Erzdämon? Die Magier murmeln schweißgebadet ihre Formeln weiter und Losiane fällt zurück auf die Bettstatt. Sie kreischt immer lauter und infernalischer bis sie irgendwann verstummt. Doch ihr Atem geht noch stoßweise und sie liegt reglos auf ihrem Bett. Als wir sie befragen, stammelt sie nur "leichenblass.... schwarze Kutsche...Hotel Kaiser Reto... Hotel Kaiser Reto..." dann verstummt sie geschwächt. Kaldrim bittet uns ihn mit ihr eine Weile allein zu lassen und wir verlassen ihr Zimmer. Leise hört man das Friedenslied durchdringen und alle entspannen sich ein wenig. Als Kaldrim fertig ist, schläft sie ruhig und Leomar dankt uns.

Wir machen uns sofort auf den Weg zum Hotel Kaiser Reto und Olorand begleitet uns sogar. Es ist ein sehr nobles Haus und wir werden an einen Tisch geführt. Ardo verlangt nach dem Hotelleiter und kurze Zeit darauf kommt er an unseren Tisch. Wir befragen ihn direkt nach einer schwarzen Kutsche und nach einem schüchternen Blick auf Spektabilität Olorand gibt er uns alle Auskünfte.
Vor ein paar Tagen war hier eine Magistra ya Menario mit ihrer Schülerin Azaril zu Gast. Sie hatten eine schwarze Kutsche dabei, seien aber gestern Nacht recht eilig abgereist. Jedoch sei heute ein Brief an die beiden angekommen. Er händigt uns den Brief aus und reihum lesen wir ihn still für uns durch.(s. Forum) Hurdo und Ardo möchten am liebsten sogleich aufbrechen, doch haben sie eh schon viele Stunden Vorsprung und Ayla erwartet uns morgen. So kehren wir zurück auf die Burg, außer Kaldrim der sich mit der Mitarbeiterin des Medicus verabredet hat.

Ich gehe früh zu Bett, lasse das Geschehene nochmals auf mich wirken. Galotta hat erneut vor einen Ogerzug marschieren zu lassen. Bei den Zwölfen, hoffentlich können wir das verhindern. Kaldrim ist schon den ganzen Tag nervös, weil morgen das prophezeite Datum ist, an dem ER Tobrien angreifen wird, laut der Aussage eines verwirrten Druiden. Mein Zeichen ist für einen Dämon verlockender, als ein Erzdämon!? Ich erhebe mich nochmals, rasiere mir den Kopf erneut und starre mir selbst in meine außergewöhnlichen Augen. Naja ich wollte mir selbst auch nicht im Dunklen begegnen... Ich lege mich auf mein Bett.....Azaril Schattenkraut, irgendwann werden wir dich kriegen...