Donnerstag, 16. Juli 2015

Der schwarze Turm

10. Efferd 1009 BF

Am nächsten morgen machten wir uns auf den Talkessel oberhalb zu umrunden. Wir liefen hinter dem Dschungel vorbei und hörten allerhand seltsame Geräusche, auch wildes Gebrüll einiger Tiere, die wir nicht sahen und jedem von uns war klar, dass wir nicht freiwillig in diese grüne Hölle reingehen würden.
Als wir die Hälfte des Tals umrundet hatten, entdeckten wir auf der freien Fläche einige Felder, Häuser und auch die Holzkonstruktion, die sich als Kran erwies. Neben dem Kran stand eine kleine Kate. Der Kran war oben und es stand eine leere Lohre am Rand. Rauch und Hämmern drang aus einem Gebäude, was eindeutig auf eine Schmiede schliessen ließ und wir sahen den schwarzen Turm bedrohlich auf seiner Felsnadel trohnen. Teilweise liefen Sklaven umher und arbeiteten.
Wir beobachteten eine Weile versteckt die Gegend.
Buka war inzwischen wieder bei Sinnen, jedoch ging es ihm sehr schlecht. Die einzige Möglichkeit Teclador zu retten war, ihm seinen Karfunkelstein wieder zu beschaffen, den Liskom von Fasar ihm entwedet hatte.
Plötzlich kam aus dem Turm ein Mann, eindeutig ein Magus, der eiligen Schrittes zur Schmiede lief. Er verließ die Schmiede wieder und ging weiter zur Felswand unter uns und verschwand. Also musste wohl unter uns eine Höhle sein. Dass der Mann Liskom war, war jedem sofort klar.
Wir schlichen eilig zur Brücke in der Hoffnung, wir könnten zum Turm gelangen ehe der Magus zurückkam. Buka wollte unbedingt mit aber er war zu schwach um uns wirklich zu helfen. Als wir die Brücke erreicht hatten, erkannten wir einige Schießscharten in den Mauern des Turm und unser Mut schwand dahin.
Noch dazu sahen wir gerade noch rechtzeitig, dass Liskom zurückkam und wir eilten zur kleinen Kate zurück am Kran. Nun hieß es Pläne schmieden und beobachten wie wir am Besten in den Turm gelangen könnten.
Wir entdeckten eine kleine Treppe, die am Turm aussen entlang führte und auf einer kleinen Terasse aussen am Turm endete.
Auf einmal öffnete sich eine Tür am Turm und ein Zwerg kam heraus. In seinem Schlepptau ein ekliges, schleimiges, riesiges Etwas. Wir schauten uns an und erschauderten. Das war wohl der Dharai von dem uns vorab prophezeit wurde. Dass solch ein Monster eine schwere Lohre ziehen konnte und ganze Gauklerwagen und Pferde zerstörte, war gut vorstellbar. Wir versteckten uns und beobachteten, wie der Zwerg und der Dharai mit dem Kran nach oben gebracht wurden und sie beide mit der leeren Lohre in Richtung andere Mine verschwanden.
Ein guter Zeitpunkt uns zum Turm zu begeben, jetzt wo der Dharai nicht mehr da war.

Wir warteten bis es dunkel wurde und seilten uns, mit einem Seil aus der Kate was lang genug war, neben dem Kran nach unten ab. Buka kam mit in der Hoffnung seinen Karfunkelstein zu finden. Dann schlichen wir erst zur Schmiede und fanden schwere Barren uns unbekannten Metalls. Es waren jedoch zu wenige, als dass wir es riskieren konnten einen mitzunehmen. Wir gingen weiter zur Höhle, in der Liskom verschwunden war, konnte sie jedoch nicht betreten, da eine magische Angstbarriere uns den Weg versperrte. Wir schlichen zurück zum Turm. Auf dem Weg dorthin schauten wir in die Sklavenhäuser, sahen aber nur dasselbe Bild wie in der Mine. Lethargische Sklaven mit Armbändern, denen es jedoch ein klein wenig besser zu gehen schien als den anderen in der Mine.

Am Turm angelangt schlichen wir langsam die Treppen nach oben, was mir mit meiner Höhenangst alles andere als leicht fiel und kamen schliesslich zu einer Tür, die leider verschlossen war. Nach kurzer Überlegung hatten wir einen tollkühnen Plan entwickelt. Wir versteckten uns und warteten, dass irgendwer die Tür öffenen würde um nach dem Rechten zu sehen. Tarea imitierte ein wenig unterhalb auf der Treppe einen Affen und unsere Hoffnung war, das derjenige auch heraus lief und wir ihn überwältigen könnten.
Wir klopften und heraus kam ein Schlangenmensch, den wir recht schnell niederstrecken konnten. Durch den Lärm alamiert, kamen aber noch zwei weitere hinzu und wir schafften es mit Mühe und List beide zu erledigen und ihnen den Schlüssel für den Turm abzunehmen. Der erste Teil war geschafft, wir waren relativ unbemerkt im Turm angelangt.

Wir fingen vorsichtig an den riesigen Turm zu durchsuchen. Erst begaben wir uns in die unteren Stockwerke und stiessen auf das Verlies des Dharai, das den Zwölfen sei Dank ja leer war. Dann begaben wir uns vorsichtig nach oben, Raum für Raum dursuchten wir alles. Wenn wir in manchen Räumen steinerne Gargoyles sitzen sahen, stülpten wir leere Säcke über ihre Köpfe, da uns ihr Blick irgendwie unheimlig war.
Plötzlich fiel hinter uns die Tür zu. Ein höhnisches Lachen erschallte und wir hörten Türriegel und murmelnde Worte....
Wir waren eingeschlossen. Da wir sowieso ziemlich erschöpft waren, ergaben wir uns der Schmach und versuchten erst einmal zu schlafen, was uns auch ohne Weiteres gelang.