Sonntag, 19. Juli 2015

Der Orden der Hüter

29. Praios 1017 BF

Als wir gerade beim Frühstück sitzen, kommt ein Junge hereingestürmt, schaut sich suchend um und kommt auf uns zu. Er stammelt etwas von Kaldrim und wir sollen sofort zum Praiostempel kommen. Ich schnappe mir noch ein Brot, nehme noch einen Schluck Bier und wir eilen zum Tempel. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch zwei auffällige Zwerge, die schwer gerüstet mit einem Morgenstern wohl auf dem Weg zum Stier sind. Kaldrim erwartet uns schon und wir erfahren, dass die Mönche eingetroffen sind und diese einen Aushang in der Stadt angenagelt haben. Das Kloster sucht Hilfe beim Wiederaufbau, Handwerker jeglicher Art und Recken zum Schutze ihrer Mauern. Ebenso hat Kaldrim eine Leiche über einem der Pferde liegen sehen. Die beiden Zwerge, die uns begegneten, gehören ebenfalls zum Trupp und wir einigen uns darauf, dass Ragnar zurück zum Stier geht um mit ihnen zu sprechen, während Kaldrim und ich uns in den Tempel begeben um mit den Mönchen zu reden.

Wir erfahren vom Leiter des Trosses, dass das Kloster 849BF erbaut wurde, von einem Pilger namens Herbald, später Arras de Mott genannt, der von Praios erleuchtet wurde. Dieser solle ein Bollwerk wider des Unglaubens errichten und so entstand das Kloster Arras de Mott, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, verbotene Schriften und Artefakte gegen den wahren Glauben zu sammeln und verborgen zu halten. 1012 wurde es jedoch von den Orks überrannt und weitgehend zerstört. Alle Mönche wurden getötet. Nur Nicola de Mott konnte mit zwei Brüdern fliehen und mithilfe und Unterstützung von Jariel Heliodan zog Nicola mit 30 neuen Brüdern aus der Umgebung 1016 zurück und seitdem errichten sie das Kloster neu und sie können jede Hilfe brauchen.

Auf dem Weg hierher wurden sie von Orks überfallen und einer der Brüder wurde getötet. Ebenso gäbe es seit einiger Zeit seltsame Fälle von Sabotage bei den Bauarbeiten und andere mysteriöse Geschehnisse, über die wir aber eher mit Nicola de Mott sprechen sollten. Kaldrim bietet ihm sofort unsere Hilfe an und wirbt noch damit, dass wir die Umtriebe in Weiden bekämpft hätten und bereits mit der Praioskirche erfolgreich zusammengearbeitet haben auf dem Praioskonvent in Anderath. Ich verdrehe die Augen. Soviel hätte er ihm nun wirklich nicht erzählen müssen.
Hüter Emmerich fragt noch nach Ragnar und ist ein wenig verunsichert, da Ragnar ein Magus ist, doch wir versichern ihm, dass er nur zaubert, wenn es denn unbedingt notwendig ist. In zwei Tagen sollen wir uns früh morgens am Praiostempel zum Aufbruch treffen.

Wir treffen wieder auf Ragnar und dieser ist alles andere als begeistert. Gute Zusammenarbeit in Anderath ? Ragnar erinnert Kaldrim daran wie er wutentbrannt mit Beschimpfungen auf den Lippen den Konvent verlassen hat. Ausgerechnet er soll mit in ein Praioskloster!? Während Kaldrim immernoch alles schön redet und von schöner Aussicht in den Bergen faselt, versuche ich Ragnar zu beruhigen, doch wettere ich ebenfalls gegen Kaldrim mit seinem nervigen Optimismus. Er scheint alles nur noch mit irgendwelchen positiven Elfenaugen zu sehen. Doch ich kann Ragnar klar machen, dass wir wegen den Mönchen hierher geschickt wurden und es unsere Aufgabe ist sie zu begleiten. Während Kaldrim sich eingeschnappt in sein Gasthaus zurückzieht, verlässt Ragnar ebenfalls wutentbrannt den Stier, irgendwas von Weibern brummelnd. Ich kippe mir einen Schnaps nach dem anderen runter und fange an mit ein paar Kerlen Karten zu spielen, was in einer heftigen Schlägerei ausartet, da ich eh schon gereizt war und nur darauf gewartet habe mich prügeln zu können. Irgendwann fliegen Stühle und Tische und als Ragnar zurückkehrt, findet er mich ziemlich betrunken und lädiert mit einem Veilchen am linken Auge, auf einer Bank sitzend. Neben mir ein anderer übel Zugerichteter auf dem Boden sitzend, mit dem Kopf unter meinem Arm eingeklemmt. Ich lasse ihn fallen, lalle Ragnar noch irgendwas zu und wanke ins Bett.