Sonntag, 19. Juli 2015

Braunsfurt

26. Travia 1016 BF

Nach dem Frühstück machen wir uns reisefertig und Waldemar führt uns in seine gut gefüllte Waffenkammer. Während Ardo sich ein Weidener Schild aussucht, tausche ich meine Tuchrüstung mit einem wattierten Waffenrock und einen Fellumhang. Waldemar bringt uns noch Winterkleidung, wie Schal, Fellmütze, Fäustlinge, Schneeschuhe und Ohrenwärmer, ebenso wie ein Tiegelchen Talg. Jedem von uns reicht er noch einen versilberten Borndorn der gegen Unheiliges helfen soll, ebenso wie ein Beutelchen mit einem Achat der die Symbole von Hesinde und Boron trägt um uns vor Beherrschungen zu schützen. Ragnar bekommt einen Beutel mit allerlei wundersamen Zeug darin, was uns ebenfalls vor Bösem schützen soll und Ardo nimmt eine Ansammlung von Gebeten entgegen. Waldemar scheint ein sehr abergläubischer Mensch zu sein. Er gibt uns noch einen Siegelring, der uns alle Türen öffnen wird, da der Ring uns solange in den Rang eines Grafen erhebt und deutlich macht, dass wir in seiner Gunst stehen. Unsere Pferde bekommen Schabracken mit dem Wappen des Weidener Reiterregiments und Kaldrim nimmt das Angebot einer Winter-Kutsche gerne an. Boris, ein bornländischer Kutscher, wird uns begleiten. Die Kutsche wurde mit Kufen so umgebaut, so dass sie leicht im Schnee dahingleiten kann. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich reite selbstverständlich, auch wenn die Kälte fast unerträglich ist.

Ragnar spricht unsere Waffen noch einmal an, da wir schon einmal gegen Unheiliges nichts ausrichten konnten und wir nicht wissen mit was wir es zu tun bekommen. Ardo kann zwar eine Waffenweihe vollziehen, jedoch dauert dies einige Stunden und man muss den Träger vor Rondra als würdig erachten, was er in unserem Fall noch nicht wirklich sieht. Bedauerlich, aber Ardo und Ragnar haben ja heilige bzw. magische Waffen, so werden sie uns zu verteidigen wissen, wie schon das letzte mal.

So gerüstet machen wir uns auf den Weg nach Baliho und kommen gegen Abend nach Braunsfurt. Kaldrim möchte auf der Burg übernachten, schließlich seien wir ja im Auftrag des Herzogs unterwegs, während wir anderen in einem Gasthaus einkehren wollen. Ardo überlässt Kaldrim den Siegelring des Herzogs und dieser macht sich sogleich mit Boris auf den Weg in die Burg. Wir kommen ins Gasthaus „Zum güldenen Horn“ und bekommen ein deftiges Abendessen mit Speck und Saubohnen. Das Gasthaus wirkt recht gemütlich, die Feuerstelle inmitten des Raumes wärmt die Gäste und auch gekocht wird direkt im Gastraum. Als Ragnar einen Gast nach den hiesigen Neuigkeiten befragt, erfahren wir vom „Metzenschnitter“, ein verückter Schlitzer scheint in Baliho Frauen umzubringen, meist leichte Mädchen aus den Gassen. Doch von verschwunden Leuten weiß er nichts.
Ich übernachte im Schlaafsaal, während Ardo und Ragnar sich ein Zimmer gemietet haben.