Montag, 20. Juli 2015

Anker lichten

30. Hesinde 1019 BF

Als die ersten Sonnenstrahlen den Horizont berühren, kommt Regung auf das Schiff. Der Anker wird gelichtet, die Segel gerafft und wir legen endlich ab. Ich blicke zurück und sehe die verruchte Stadt, zu der ich nicht wiederkehren möchte. Dahinter erhebt sich dampfend der Dschungel Altoums und an der Küste sind weitere kleine Fischerdörfer zu erkennen. Die schwüle, stickige Luft wird von einer leichten frischen Seebrise hinfort geweht und zufrieden wende ich mich ab und blicke auf die See. Das Meer ist spiegelglatt und glitzert in der Sonne, während sich der Kiel der Opalglanz hindurchpflügt und spitze Wellen aufkommen lässt. Mir geht es gut und ich bewundere das Zusammenspiel des Meeres, der Sonnenstrahlen und des Schiffes. Das Meer ist immer dunkler geworden, war es doch kurz nach Abfahrt noch smaragdgrün und türkis, so ist dies einem tiefschwarz gewichen. Ich schließe die Augen und atme tief durch.

So denn, wird uns die Zeit doch immer knapper. SEINE Vorbereitungen sind bald vorüber. Die sieben Zeichen haben sich noch immer nicht alle offenbart. Scheint jedoch Isonzo mit dem Vierten gesegnet zu sein, wenn man es denn einen Segen nennen kann, zu wissen, dass man einen qualvollen Tod erleiden wird.

Wenn wir zurück sind, muss ich dringend mit Ragnar sprechen. Trägt er doch auch Prophezeiungen mit sich herum. Schon so oft bekamen wir Aussagen, die uns vielleicht helfen können, von Verwirrten, von Orakeln, von Schriftstücken. Wir müssen uns dringend zusammen setzen und sie ordnen um endlich zu Verstehen.