Donnerstag, 16. Juli 2015

Rondras Segen

26. Rondra 1009 BF

Ich hatte drei Tage und Nächte auf meinem Zimmer verbracht. Am dritten Tag zog ich mich mühsam an und begab mich nach unten zum gemeinsamen Mittagsmahl. Haldan roch nach Alkohol und wir schwiegen uns die meiste Zeit an. Es war ungewohnt nicht zweihändig zu essen, aber es gab Fleischspiesse und so konnte ich ohne Hilfe speisen und trinken. Buka kam dazu und verkündete, dass er schell wieder aufbrechen wolle. Ich war seiner Meinung und wollte auch wieder losziehen, doch Haldan war davon nicht so überzeugt. Als ich ihm für mein Überleben dankte, winkte er nur ab und wollte nicht darüber reden. Scheinbar machte ihm das Ganze ebenso zu schaffen wie mir selbst. Wir beschlossen am nächsten Tag aufzubrechen und somit wollten wir den Rest des Tages unsere Vorbereitungen treffen. Ich erfuhr, das wir auch noch zum Rondra Tempel gehen sollten um uns bei Schwertschwester Charia zu melden, also begaben wir uns nach dem Essen dorthin.

Die Schwertschwester wusste bereits von Okarim Bescheid und forderte uns auf zwei Tage und Nächte zu meditieren, ohne Schlaf nur mit wenig Wasser und Brot und im Gebet zu Rondra, um nach dieser Zeit eine Waffenweihe zu empfangen. Wir schickten einen Boten zu Buka, dass sich unser Aufbruch verzögert und liessen uns also vor Rondras Antlitz nieder und versanken im Gebet. Tarea war das nicht gewohnt und desöfteren musste Haldan sie am einschlafen hindern, doch für mich war es wie eine Verlängerung der letzten Tage. Ich hatte bisher eh kaum geschlafen, getrunken oder gegessen, so dass ich einfach nur weiter betete, die grosse Leuin möge mich leiten und beschützen. Als die zwei Tage vorrüber waren, rief uns Charia zu sich. Der Tempel war von Fackeln erleuchtet und Choräle drangen in unsere Ohren. Wir mussten unsere Waffen vor uns legen und Charia sprach ein langes Gebet und weihte im Namen Rondras unsere Klingen.
Als sie fertig war, wirkte sie sehr erschöpft und sie sagte uns, dass unsere Waffen für einen Mondlauf geweiht waren und wir sie nur rondragefällig einsetzen dürfen. Wir dankten ihr und der Leuin und verliessen ehrfürchtig den Tempel mit unseren Waffen, die irgendwie eine Aura ausstrahlten, die wohl nur uns auffiel. Dann begaben wir uns zurück zur Akademie und schliefen erschöpft die ganze Nacht durch.