Freitag, 17. Juli 2015

Nach Anderath

23. Ingerimm 1015 BF

Am nächsten Morgen treffen wir uns im Traviatempel um nach Mutter Linai zu sehen und finden sie bereits in Vorbereitungen einer längeren Reise. Sie konnte ihre Vision ordnen und erzählt uns was sie gesehen hat. In Dragenfeld, einige Tagesreisen weit weg von hier, wurde eine Tsa-Geweihte verbrannt von ihren eigenen Dorfbewohnern. Sie sah eine Mutter mit einem toten Kind auf dem Arm und sie sah die hasserfüllten Blicke der Umstehenden und sie spürte den Frevel, den die Tsa-Geweihte begangen hatte, ihre Gebete um Verzeihung für das Frühlingsopfer, das Leid und den Schmerz der Geweihten und sie hat den Entschluss gefasst sich dorthin zu begeben um nachzuforschen was geschehen ist. Wir sind uns sofort einig, sie zu begleiten und einigen uns mit ihr, dass sie uns erst nach Anderath zu der Praioskirche bringt und wir sie danach nach Dragenfeld beschützen werden.

Kurze Zeit später sind wir schon unterwegs. Kaldrim hat ein strahlendes Lächeln im Gesicht und als ich ihn nach dem Grund frage, zeigt er mir nur eine Haarlocke, in derselben Farbe wie das Haar der Zwergin am Vorabend. Er hat sie wohl doch noch rumgekriegt und ich verlange von Ardo meinen Wetteinsatz zurück, doch er hat das Geld schon dem Traviatempel gestiftet und schaut Kaldrim verächtlich an. Er möchte garnicht mehr erfahren, was gelaufen ist, doch fürchtet er um Kaldrims Seelenheil. Drei Stunden später kehren wir in Anderath in einem Gasthaus ein und schauen uns ein wenig im Dorf um. Ardo begibt sich sofort zum Rondratempel, während Kaldrim sich bei einigen Kindern erkundigt, was mit dem hiesigen Praiostempel geschehen ist, den wir verschlossen und verrammelt vorfinden. Er wurde vor einiger Zeit geschändet. Heilige, praiosgesegnete Ritualgegenstände wurden entwendet und der Geweihte getötet, doch sonst nichts zerstört. Die Dorfbewohner gehen von Orks aus, doch wir haben unsere Zweifel. Keiner der Dorfbewohner hat etwas mitbekommen, das sieht alles sehr gezielt aus in meinen Augen.