15. Praios 1019 BF
Hilbert packte tatsächlich seine Sachen und begleitete uns zu den Haranidad zurück. Wir ruhten uns noch zwei Tage aus, ehe wir uns heute auf die Suche nach der Spinne begeben, wobei uns dabei Puspereiken noch nicht begleiten will.
Zwei Rebellen bringen uns noch an den Rand des gefürchteten Gebiets und warten dort auf unsere Rückkehr. Vorsichtig begeben wir uns weiter hinein. Vereinzelt sehen wir zwischen den Bäumen Spinnennetze gespannt, die, je weiter wir in das Gebiet kommen, immer größer, dichter und vor allem mehr werden. Um uns eine einfachere Rückkehr zu ermöglichen, verbrennen wir die Netze, was Ragnar mit Hilfe seines Stabes erledigt. Wir gelangen an eine tiefe Senke, deren Boden über und über mit den klebrigen Fäden bedeckt ist. Unter uns ist ein Höhleneingang zu entdecken und wir umrunden die ca. dreißig Schritt große Grube. Ardo wirft einen Stein in Richtung der Höhle und das Netzgeflecht vibriert leicht. Wir können leise Spinnengeräusche vernehmen und ein wenig lugt das tatsächlich recht große Vieh aus seiner Höhle, zieht sich jedoch gleich wieder zurück. Nachdem wir die Umgebung noch einmal erforschen ohne auf weitere Gefahren zu stoßen, versuche ich sie ein weiteres Mal hervorzulocken, diesmal mit Stöcken. Wieder lugt sie kurz heraus und Kaldrim nutzt die Gelegenheit um einen Dolch nach ihr zu werfen. Er trifft und kläglich fiepend zieht sich die Spinne komplett in die Höhle zurück. Uns bleibt nichts anderes übrig als ihr hinein zu folgen. Bestialischer Gestank schlägt uns entgegen. Ardo und Ragnar gehen voraus, während Kaldrim und zuletzt ich folgen. Ich drehe mich immer wieder um, ob von draußen Gefahr droht. Wir erreichen die Spinne, doch es ist zu eng um gemeinsam zu kämpfen. Ardo und Ragnar teilen ein paar Schläge aus und auch Kaldrim wirft noch einen weiteren Dolch durch eine Lücke während ich nur zusehe, wie Ragnar mit wenigen heftigen Axthieben, dass Vieh tötet. Eine Axt ist doch wendiger als ein Schwert. Hinter der Spinne erkennen wir an der Höhlenwand eine Kohlezeichnung mit einem großen Spinnennetz, an dessen acht Enden je eine Spinne sitzt und inmitten des Netzes eine Frau, deren eine Gesichtshälfte eine Spinne darzustellen scheint. Ardo verwischt die Gestalt und wir machen uns auf den Rückweg ins Lager. Wir werden gefeiert und bejubelt, doch ich denke, die meisten werden das Gebiet sicherlich weiterhin meiden.
