Donnerstag, 16. Juli 2015

Der Traum

10. Ingerimm 1007 BF

Ein Besucher kommt. Nicht selten kommen Besucher um mich anzugaffen und das widert mich an. Doch diesmal ist es eine seltsame Person die hier nicht alltäglich ist. Eine junge Frau, schlank und hochgewachsen mit wallnussbraunem Haar und strahlend blauen Augen in dessen ein Alter verborgen liegt, was mich zurückschrecken lässt. Sie ist in einfache Gewänder gehüllt und beobachtet mich mit neugierigem Blick. Ich versuche sie zu ignorieren, doch ihre ruhige, ja fast schon stoische Art macht auch mich neugierig. Dann beginnt sie zu sprechen. Zu meiner Überraschung beherrscht sie ein wenig meine Sprache, allerdings brüchig und mit fürchterlichem Aktzent und dennoch klar wie ein früher Morgen. Sie frägt mich, ob ich frei sein will aber ich glaube sie will mich nur verspotten. Sie redet etwas von einem dunklem Übel das heraufzöge, und ich könne mich gegen das Böse stemmen. Nur eine Kämpferin mit reinem Herzen könne dies tun.

Ich weiß nicht ob ich ihr glauben soll, ob sie mich nur auf den Arm nehmen will oder ob sie einfach nur wirr im Kopfe ist. Doch sie blickt ernst und wartet meine Antwort ab. Ich nicke nur. Ich solle in den Norden gehen, wenn ich frei bin, in den Reichsforst auf Burg Falkenwind wo mein Schicksal warten würde.

Dann wache ich auf. Ich habe geschlafen und liege auf meiner Pritsche. Ich habe nur geträumt, ein unsinniger dummer Traum. Wer solle mich denn befreien, mich die Geächtete.